Der Beruf
Das Fachwissen von Gärtnermeisterinnen und Gärtnermeistern ist sehr gefragt. In vielen Produktionsbetrieben fehlt es an gut ausgebildeten Fachkräften mit Führungsqualiäten. Der Meisterbrief wird von Kunden und Kollegen, Arbeitgebern und in der Bevölkerung allgemein als "Qualitätsnachweis" für profundes Wissen und gute Fachpraxis angesehen.
Gärtnermeisterinnen und Gärtnermeister arbeiten in gärtnerischen Produktionsbetrieben oder in Gemeinden und Städten in leitender Funktion, häufig als Ausbilder für zukünftige Fachkräfte.
Sie planen gärtnerische Produktionsabläufe unter Beachtung der Betriebs- und Marktverhältnisse und nach kaufmännischen Kriterien. Sie prüfen und bewerten die Pflanzenbestände und pflegen die gärtnerischen Anlagen. Gärtnermeisterinnen und Gärtnermeister sind als Betriebsleiterin oder Betriebsleiter in gärtnerischen Einzelunternehmen, im mittleren Funktionsbereich größerer gärtnerischer Unternehmen, als leitende Mitarbeiterin bzw. leitender Mitarbeiter in der Friedhofsverwaltung tätig oder gründen bzw. übernehmen Betriebe.
Die Ausbildung
Der Besuch der einjährigen Fachschule ist kostenfrei* und schließt mit der Prüfung zur Staatlich geprüften Wirtschafterin (Bachelor Professional in Agrarwirtschaft) bzw. zum Staatlich geprüften Wirtschafter (Bachelor Professional in Agrarwirtschaft) ab. Hier wirst Du in Vollzeit punktgenau auf die Meisterprüfung an der LWK Niedersachsen in den Fachrichtungen Baumschule, Stauden-, Zierpflanzen- und Gemüsebau vorbereitet. Mit dem Erwerb des Meistertitels erlangst Du die Grundlagen für eine erfolgreiche Karriere im Produktionsgartenbau.
Wir vermitteln Dir das Fachwissen, was du als wichtige Führungskraft im Betrieb oder als selbstständiger Unternehmer brauchst:
- Betriebswirtschaft (Rechnungswesen, Controlling, Investitionsplanung)
- Angewandte Naturwissenschaften (Bodenkunde, Chemie, Pflanzenschutz)
- Produktions- und Verfahrenstechnik ( Erzeugung von Gartenbauprodukten der jeweiligen Fachrichtung)
- Unternehmensführung ( Wirtschaftlichkeit von Produktion und Dienstleistungen, Unternehmensfinanzierung )
- Naturschutz / Landschaftspflege (Rolle des Gärtners in der Natur, Naturschutzrecht)
- Marketing (Funktionsweise landwirtschaftlicher Märkte, Marketinginstrumente)
- Deutsch/Kommunikation
- Fremdsprache/Kommunikation
- Politik
- Mitarbeiterführung / Berufs- und Arbeitspädagogik
- Praxisorientierte Übungen in Kooperation mit der DEULA
*Für die Meisterprüfung fallen Prüfungsgebühren an. Zusätzlich ist das Material für die Schule (Laptop, Bücher u.ä.) sowie für Exkursionen und Klassenfahrten einzukalkulieren.
Besonderheiten
Nach den Prüfungsklausuren findet eine mehrtägige Klassenfahrt statt. Hier werden Produktionsbetriebe verschiedener Fachrichtung besucht.
Außerdem gehen wir regelmäßig auf Exkursion, um verschiedene Betriebe kennenzulernen.
In Kooperation mit der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau werden aktuelle Forschungsergebnisse und Ergebnisse zu gärtnerischen Problemstellungen vermittelt.
Zusätzliche Informationen
Die Anmeldung zur Einjährigen Fachschule Fachrichtung Gartenbau muss mit Kopien der erforderlichen Unterlagen bis zum 30.04.2022 bei uns eingehen.
Die Aufstiegsfortbildung zur Gärtnermeisterin bzw. zum Gärtnermeister kann nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG) – Aufstiegs-BAföG bzw. Meister-BAföG – gefördert werden. Sie soll die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Fortbildung unterstützen, um somit die Existenzgründungsrate zu erhöhen.
Hier findest Du alle aktuellen Regelungen zu Antragstellung, Ansprüchen, Voraussetzungen und Förderbeträgen z.um Aufstiegs-BAföG.
Fort- und Weiterbildung
Gemäß Deutschem und Europäischem Qualifikationsrahmen ist die Prüfung zur Staatlich geprüften Wirtschafterin bzw. zum Staatlich geprüften Wirtschafter dem Niveau 6 zugeordnet und steht damit auf einer Ebene z. B. mit dem Bachelor und dem Fachwirt.
Der Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK) von 2009 ermöglicht in Deutschland flächendeckend das Studium ohne allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife. Weitere Informationen zum Thema "Studieren ohne Abitur" findest Du hier.
Aus der Fachpraxis
Keyfacts
Schulische Voraussetzungen:
Sekundarabschluss I - Realschulabschluss
Berufsschulabschluss oder ein anderer gleichwertiger Bildungsstand
24 Monate Berufserfahrung nach einer für die Fachrichtung einschlägigen Berufsausbildung (Regelausbildungsdauer 3 Jahre)
Ausbildungsdauer:
1 Jahr
Berufsschule:
Standort Hannover-Ahlem